Götterwelt des Hinduismus
22. Jan. - 12. Feb. 2012

Exponate

Ein Prachtexponat in der Ausstellung "Die Götterwelt des Hinduismus" im Interreligiösen Museum im Goldschmiedehaus Ahlen vom 22.2., bis 13.3.2012 war der Stab eines Hindupriesters KADIYAM aus dem Hindu Shankarar Sri Kamadschi Ampal Tempel in Hamm-Uentrup. Der von einem Silberschmied angefertigte Stab besteht aus fünf konischen, sich verjüngenden Silberrohren, die jeweils in ein Silberbündchen mit halbrundem Profil verlaufen. Die Rohre wie auch die Bündchen sind mit Mustern profiliert. Das obere Endstück wird mit einer gewölbten Silberkappe abgedeckt. Als Abschluß krönt ein ruhender Stier den Stab. Der Name des Stabes könnte THANDAM oder auch KADIYAM sein. Wenn Ihnen ein weiterer Name bekannt ist, teilen Sie dem Museum bitte den Namen mit.

 

Lingam auf Yoni

Karnataka 19. Jahrh.

Leihgeber: Hans-Joachim Kölsch, Landau

Foto: Severin Langer

Garnesha

Als Bäla-Ganapati mit einer Schale Süßigkeiten in der Hand.

Pätan/Nepal um 1990

Leihgeber: Hans-Joachim Kölsch, Landau

Foto: Severin Langer

Garnesha liegt auf Diwan

Ihm gegenüber die Ratte, sein Reittier, wird durch Stola verdeckt.

Leihgeber: Sri Sithivinayagar Tempel , Hamm

Im Vordergrund eine hinuistische Gebetskette "Mala" aus asiatischen Quittenkernen

Leihgeber: Hans-Joachim Kölsch, Landau

Foto: Severin Langer

 

 

Die Ahlener Zeitung berichtet am 14. Februar 2012:

 

Prominenter Besucher der Ausstellung "Die Götterwelt des Hinduismus": Sunil Mann, der indischstämmige Schweizer.

Sunil Mann war 3 Tage in Ahlen, um Anregungen, Geistesblitze für seinen Krimi zu erhalten, der im Rahmen des internationalen Krimifestivals "Mord am Hellweg" in Ahlen stattfinden könnte.

Er besuchte auch die Ausstellung "Die Götterwelt des Hinduismus" im Interreligiösen Museum im Goldschmiedehaus Ahlen. Von besonderem Interesse waren für ihn die Exponate der Buddhismuspräsentation. Mehr wird nicht verraten.

 

 

Im Vordergrund zwei fünflichtige, von einem Pfau bekrönte Öllampen.

Der Hindupriester Sandrasegaram Ravindran trägt goldene Ketten (Mala, Malaials) als Zeichen seiner Würde. Das Zeichen seiner Priesterschaft ist die vorne von seinem Wickelrock ausgehende bis über den Rücken laufende Kordel, die aus zwei Fäden besteht und für die Ehe um einen Faden sowie für jedes geborene Kind um einen weiteren Faden ergänzt wird.

Auf dem improvisierten Altar befindet sich die metallene Figur des Gottes Ganesha, geschmückt mit einer grün-goldenen Stola. Davor zwei Butterlampen, in deren Schalen sich natürliche Blumen befinden. Dazwischen ist der Teller mit den Gaben aufgestellt. Vorne befindet sich eine dreistufige Öllampe, die für die Zeremonie Verwendung findet.

Da der Priester die Pooja in Sanskrit (Sprache) hält, werden seine Worte von der Dolmetscherin
Chansutha Thangarathnarajah aus Köln übersetzt.

 

 

Während der Poojazeremonie bittet der Hindupriester Sandrasegaram Ravindran das Ehepaar Fischer und Sohn Raphael zu sich. Er steckt ihnen einen geflochtenen Ring aus Bast (“Thethpai”) an den Finger und überreicht die zuvor geweihten Gaben. Foto: Severin Langer.

 

Redakteur Reinhard Baldauf berichtet am 11.02.2012 in der Ahlener Zeitung / KULTUR LOKAL:

 

Die Glocke berichtet am Dienstag, 7. Februar 2012:


Eine der vielen Geschichten über den Elefantengott Ganesha

Ganesha ist der Sohn Shivas und Parvatis und gehört zu den beliebtesten Göttern des Hinduismus. Streng genommen muss man ihn jedoch nur als Sohn Parvatis ansehen, die ihn aus Lehm formte, als Shiva längere Zeit meditierte. Zu dieser Zeit hatte er noch einen Menschenkopf, der ihm jedoch von Shiva in einem Wutanfall abgeschlagen wurde, als Ganesha ihm den Zutritt zu den Räumen Parvatis verweigerte. Parvati flehte Shiva an, ihren Sohn zu retten und Shiva versprach, den abgeschlagenen Kopf durch den Kopf des ersten vorbeikommenden Wesens zu ersetzen. Als erstes kam ein Elefant vorbei, daher der Elefantenkopf. Ganeshas Reittier ist eine Ratte und steht für seine Anhänger unter Naturschutz. Foto: Ralf Steinhorst.


 

Heilige Tiere - Pfau

Der Pfau ist für viele Menschen ein schönes, ein nützliches, für Europäer auch ein Symbol als eitles, geltungssüchtiges Tier. Der Pfau soll aus Indien stammen und hat im Hinduismus eine besondere Bedeutung.
Er gilt als Reittier verschiedener Götter u.a. von Skanda, dem Kriegsgott, dem Sohn von Shiva. Die Pfauabbildung ist seit 1973 das Nationalemblem von Indien.
Wie auf der Abbildung sichbar, kann der Schwanz bei diesem Pfau Messerfunktionen im Haushalt übernehmen.


Das Bild zeigt den Bürgermeister der Stadt Ahlen, Benedikt Ruhmöller, Schirmherr der Ausstellung "Die Götterwelt des Hinduismus" bei seiner Eröffnungsansprache.

Auf dem Podium die zeremoniellen Gegenstände und Gaben zur Feier der Pooja (hinduistische Andacht).
Im Vordergrund der silberne Stab des Hindupriesters.

 

Text der Ansprache von Museumsleiter Werner Fischer zur Eröffnung am Sonntag, den 22. Januar 2012:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Benedikt Ruhmöller,
Schirmherr der Ausstellung "Die Götterwelt des Hinduismus".

Ich begrüße Sie, auch im Namen der VHS, und danke Ihnen für Ihr Patronat.

Meine besonderen Segensgrüße entbiete ich, auch in Ihrer aller Namen, dem Hindu Priester Arumagam Paskaran, der im Hindu Shankarar Sri Kamadchi Ampal Tempel in Uentrop residiert und zelebriert.

Als Herr Blauth, Leiter der VHS Ahlen, und ich Sie, Sri Arumagam Paskaran, über unser Vorhaben informierten, in Ahlen eine Ausstellung über den Hinduismus zu präsentieren, unterstützten Sie unsere Planungen von der ersten Stunde an in liebenswürdiger Weise.

Das geschieht nicht ganz uneigennützig, denn Sie möchten der Tempelanlage in Uentrop ein internationales hinduistisches Kulturzentrum angliedern. Die Baupläne sind bereits fertig und eingereicht. In Dolberg und Uentrop entwickeln sich Standortmagneten, die wir Ahlener sehr begrüßen.

Sie, Sri Paskaran, kamen 1985 als Flüchtling nach Deutschland und fuhren zu einem späteren Zeitpunkt mit der Bahn von Berlin über Ahlen nach Paris.
Während der Bahnfahrt verspürten Sie, als Sie Ahlen durchfuhren, Hunger und stiegen in Hamm aus dem Zug, um Nahrung zu sich zu nehmen.
Die Fahrtunterbrechung war für Sie das Zeichen, genau in dieser Region um Hamm einen Tempel zu errichten, und diesen Wunsch der Götter erfüllten Sie.

Sie stammen aus einer Priesterfamilie und sind schon von Geburt an zum Priester bestimmt.

Wir wünschen Ihnen auch für die Zukunft den Segen der hinduistischen Götter.

Unser Dank gilt der Familie Massin, insbesondere Frau Mechthild Massin und ihrer Tochter Monique, die Indien ein halbes Jahr bereiste. Viele der hier gezeigten Exponate stammen demzufolge aus dem Hause Massin.
Herzlichen Dank, Mechthild Massin, für die intensive Mitarbeit.

In den Dank mit einbinden möchte ich auch Herrn Dr. Armin Künne, der die praktische Aufbauarbeit der Ausstellung unterstützte. Auch Herrn Weingarten vom Lütkeweg sowie Herrn Detemple und weiteren Leihgebern aus Hamm gilt mein Dank.

Der Presse möchte ich danken für ihre Darstellungen und Berichte über die politisch kulturellen Wochen in Ahlen, Sendenhorst und Drensteinfurt.

Es ist fast selbstverständlich, dass alle Mitarbeiter des Unternehmens von Raphael Fischer eingespannt werden, um eine solch imposante Ausstellung in Szene zu setzen.

Nicht sichtbar aber dennoch wichtigster Garant für eine Ausstellung im Interreligiösen Museum im Goldschmiedehaus Ahlen ist der Einsatz meiner Ehefrau Anni. Danke.

Ganz besonders bedanken möchten die VHS Ahlen, Herr Rudolf Blauth und ich uns bei Herrn Kölsch, dem Leiter des Museums unterm Trifels in Annweiler in der Pfalz, der mit seiner wertvollen Sammlung der indischen Gottheiten und den informativen Texten den Grundstock für die Ahlener Ausstellung gelegt hat.

Wir dürfen ihn heute als unseren Gast in Ahlen begrüßen und werden das Vergnügen haben, seinem Vortrag lauschen zu dürfen als Ethnologe und Indien Experten.

Als ich mich mit Indien und der hinduistischen Religion beschäftigte, stellte ich fest: sie ist farbig, sie ist bunt, sie ist dynamisch, menschlich fröhlich und doch von selbstverständlicher Ernsthaftigkeit.

Gestatten Sie mir zum Schluß meiner Worte, Ihnen ein Bild vor Augen zu führen:

Ein Inder, ein Hindu betritt ehrfürchtig den Paulus Dom zu Münster. Er sieht sich um und betrachtet die Skulptur des heiligen Apostels Paulus mit seinem Attribut, dem gezückten Schwert!

Was mag dem Menschen hinduistischen Glaubens dabei durch den Kopf gehen? Wir wissen es nicht.

Darum bitte ich Sie, verehrte Anwesende, wenn Sie die hinduistischen Gottheiten betrachten, um Respekt für eine fremde Religion, die sich hier in bescheidenem Maße stumm vorstellt.

Gott zeigt sich uns in vielfältiger Weise.

Manchmal müssen wir uns bemühen, ihn zu erkennen.

Viel Freude dabei wünscht Ihnen Ihr Werner Fischer.

 

Der Redakteur Dierk Hartleb berichtet in der Ahlener Zeitung unter "Kultur/Lokal" am Samstag, 31. Dezember 2011: