Magnetismus Astatisches Nadelpaar, Glashütte Maße, Holzboden

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Präzisionsgerät zum Festellen des Magnetismus, den ärgsten Feind der mechanischen Uhren.

Geschenk an Werner Fischer von der Tochter Erika des Goldschmiedemeisters Fritz Exner *1905 †27. Dez. 1968 als Dank für erwiesene Dienste bei der Auflösung des Betriebes.

Herr Fritz Exner hatte im Krieg den Daumen und den Zeigefinger der rechten Hand verloren, trotzdem war er als Goldschmied in Lüdinghausen tätig.

Die Familie war aus Schlesien nach dem Krieg vertrieben worden.

In meiner Eigenschaft als Obermeister habe ich ihn oft im Auto zu Innungsversammlungen mitgenommen. Wir führten viele private und fachliche Gespräche.

Ein astatisches Nadelpaar war früher notwendig, um Magnetismus der in der Uhr vorhandenen Stahlteile zweifelsfrei erkennen zu können. Unsere Vorväter konnten nicht einfach jede Uhr prophylaktisch entmagnetisieren. Bis in die fünfziger Jahre gab es in einigen ländlichen Gebieten noch Gleichstromnetze.
Um Teile einer Uhr zu entmagnetisieren, nimmt man ein astatisches Nadelpaar, welchem man auf einem Stück Papier den zu entmagnetisierenden Gegenstand nähert, um dessen Pole zu suchen. Man wird sie leicht finden, selbst wenn der Gegenstand nur winzige Spuren von Magnetismus zeigt. Bei runden Gegenständen wie Rädern, Spiralen etc. ist es etwas schwieriger. Wenn man sie aber der Nadel von verschiedenen Seiten nähert, findet man bald den Punkt, an welchem die Abweichung am stärksten ist. Hat man die Achse der Pole gefunden, so nimmt man einen schwachen Hufeisenmagnet mit einander genäherten Polen, legt ein Stück Papier auf die Pole und auf dieses wiederum das magnetisierte Stück derart, dass die gleichnamigen Pole sich übereinander befinden.
Ist das Stück schwach magnetisch, so hält man es mit einer Messingzange eine größere oder kleinere Strecke von den Polen des Magnets entfernt. Ist man zu nahe gekommen, so wechseln die Pole in dem Gegenstand um. Hierauf wiederholt man die Operation aus größerer Entfernung. In den Spiralen, Rädern etc. verlegen sich die Pole oft unter irgendeinem Winkel. Man fängt dann wieder von Neuem an, bis jede Spur von Magnetismus verschwunden ist. Das astatische Nadelpaar besteht aus einer Magnetnadel, über die eine andere mit den ungleichnamigen Polen zur Aufhebung der Wirkung des Erdmagnetismus gehängt ist. Diese beiden Nadeln sind an ein und derselben vertikalen Achse derart befestigt und an einem Coconfaden aufgehangen, dass der Nordpol der oberen Nadel über dem Südpol der unteren Nadel liegt. (Stand 1902) U.a.

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