Die Fistula, ein liturgisches Gerät meist aus Silber in Form eines Röhrchens, das in der kath. Kirche während des Kommunizierens benutzt wurde, indem der Priester oder auch der Gläubige nach der Wandlung aus dem Kelch den gewandelten Wein saugte.
Nach der Liturgiereform 1970 findet die Fistula keine Verwendung mehr.

Das Interreligiöse Museum im Goldschmiedehaus Ahlen hält Ausschau nach einer Fistula.

 Deutsch, Mitte 16. Jh., Silber, vergoldet, getrieben, ziseliert, graviert und punziert.

Maße: Höhe 185 mm, Durchmesser der Cuppa 89 mm, Durchmesser des Fußes 117 mm.
Marken: Beschauzeichen bisher nicht identifizierbar Meistermarke „CB“
Kelch mit Sechspaßfuß und daraus herausgetriebener Sechspaßrosette.
Die Oberfläche des Fußes erhebt sich schnell zum sechsseitigen Schaft, an dessen Fuß unter einer sechseckigen Platte ein Fries aus Blattwerk hängt. Der einfache, polygonale Schaft wird in der Mitte von einem großen Nodus mit rautenförmigen Rotuli in zwei Hälften geteilt. In die glatten Rotuli sind auf der Schauseite die gotischen Buchstaben
„MARIAH“ eingraviert.
Die große glockenförmige Cuppa läuft konisch zu und ruht auf einem kleinen Korb, der das Blattornament des hängenden Frieses am Fuß in variierender Form wieder aufgreift.

Gegenüber der in der Gotik üblichen trichterförmigen Gestaltung der Cuppa ist die umgekehrte glockenähnliche Form eher dem Zeitalter des Barocks zuzuordnen.

Innerhalb der Gruppe der Sakralgeräte (vasa sacra) besitzt der Kelch (lat. calix) eine besondere herausragende Rolle. Zusammen mit der Patene steht er in der Ordnung der liturgischen Geräte an erster Stelle, weil er das ursprünglichste und dem Vollzug der sakramentalen Mysterien unmittelbar dienende Gerät ist.

Literatur: Sakrale Kunst von Werner Fischer Seite 18/19.

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Kelch, Griechenland, um 1900, Messing, Kupfer, vergoldet, gegossen, getrieben, ziseliert, punziert, bemalt.

Siehe: Orthodoxe Kirche.

Maße: Höhe 307 mm, Durchmesser der Cuppa 108 mm, Durchmesser des Fußes 190 mm, Marken: keine.

Kleine Cuppa, Griechenland, um 1900, Messing, vergoldet, getrieben, ziseliert, punziert, bemalt.

Maße: Höhe 153 mm, Durchmesser 152 mm, Marken: Meistermake "ARO" (verschliffen)

Der Kelch wird bestimmend geprägt durch den großen runden Fuß. Die Wölbung des Fußes erhebt sich über einem glatten Stehrand, der in abgewandelter Weise die Form des Achtpasses mit ausgezogenen Ecken aufnimmt. Zwischen Stehrand und Wölbung legt sich ein breiter Schnurfries. In die Wölbung des Fußes sind vier ovale Medaillons vertieft; in sie hineingesetzt sind die gegossenen Darstellungen der vier Evangelisten mit dem Attribut des Buches und ihren Symbolen. Der Hintergrund ist mit Strahlen geschrotet. Zwischen den Medaillons schmücken ziselierte Rankengehänge auf punziertem Grund die Wölbung des Fußes.

Der Übergang vom Fuß zum Balusterschaft mit doppeltem Nodus ist unvermittelt. Den Hauptnodus zieren vier Maskarons, die stark abgeschliffen sind.

Die Cuppa ruht in einem großen Korb, der die Ornamentik des Fußes wieder aufnimmt. Die vier Medaillons sind bemalt und zeigen in orthodox kanonisierter Stilistik Johannes des Täufer, Maria mit Maphorion, Jesus als Pantokrator mit Weltkugel und Segensgestus sowie Speer und Schwammstock diagonal vor dem Kreuz. Den Abschluß des Korbes bildet ein eingefaßter, gewellter Perlstab. Der Lippenansatz ist stark geschweift.

Bildprogramm und Gestaltung weisen diesen Kelch deutlich als Zeugnis orthodoxer Frömmigkeit aus. Die ausgewählten Motive stehen in einem engen Bezug zum Heilsgeschehen. Die Darstellung der vier Evangelisten sowie ihre Symbole zeugen von der stark auf Christus hin orientierten Glaubensaussage der Kelchgestaltung. Die Symbole der Evangelisten sind in erster Linie Sinnbilder der Heilstat Jesu Christi (geflügelter Mensch = Menschwerdung,
geflügelter Stier = Opfertod
geflügelter Löwe = Auferstehung
Adler = Himmelfahrt).

Die weitausladende große Cuppa des kleinen Kelches ist auswechselbar mit Fuß und Ständer des Kelches aus der gleichen Zeit. Gegenüber der kleinen Cuppa mit stark geschweiftem Rand ist die Cuppa des Speisekelches mit glattem Rand geformt und konisch zulaufend.

Literatur, Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 34

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kelch2

 

17. Jahrhundert, Messing, vergoldet, getrieben, gegossen, ziseliert, tremoliert

Maße: Höhe 206 mm, Durchmesser der Kuppe 80 mm, Durchmesser des Fußes 127 mm

Marken: Eingraviertes "N" unter dem Fuß

Schlichter Kelch mit glockenförmiger Kuppa ohne Korb.

Die glatte, ornamentlose Ausformung der Kuppa bildet einen Kontrast zum typisch barocken Nodus in Form einer Balustervase mit drei Spiegelkartuschen, die von Akanthusranken umrahmt sind.

Die barocke Formgebung der Kuppa und Nodus steht in einem Spannungsverhältnis zum gotischen Stil des Sechspaßfußes. Der Sechspaßfuß mit überkragendem Rand und herausgetriebener Sechspaßrosette hebt sich zum sechseckigen Schaftsockel auf. Der Wölbungsrand ist tremoliert. Zwischen dem Fuß- und Kranzgesims des Sockels sind die Buchstaben "MARIAH" eingraviert.

Die Einbindung Marias in den Zusammenhang des Abendmahlgeschehens verdeutlicht die Auffassung von der Eucharistiefeier als liturgische Handlung, die das gesamte Heilswerk Jesu Chrisi und seine Person in verdichteter Weise repräsentiert.

Literatur: Sakrale Kunst von Werner Fischer Seite 20/21.

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Ahlen gedenkt der Blindenheilung durch St. Liudger
Dokumente der Erinnerungskultur
23. Okt. - 24. Nov. 2005
Im Interreligiösen Museum im Goldschmiedehaus Ahlen

Der originale Ludgerus-Kelch, befindet sich in der
Abteikirche der Schatzkammer in Essen Werden,

Ein Replik des Ludgeruskelches befindet sich im seit 2005 im Interreligiösen Museum im Goldschmiedehaus Ahlen

Zur Feier der Eucharistie nimmt der Kelch, der Trinkbecher, einen besonderen Rang ein. Wegen seines erhabenen Dienstes bedarf der Kelch nach uralter Bestimmung der Konsekration durch den Bischof.

Der Kelch ist von hohem historischem Rang und gilt als eines der ältesten eucharistischen Trinkgefäße des Abendlandes, der älteste Kelch Deutschlands von zeitlos-edler Form. Er stammt aus dem 8. Jh. und diente dem heiligen Ludgerus, Täufling des heiligen Bonifatius, als Reise-Missionskelch. Es ist anzunehmen, dass der heilige Ludgerus bei seiner Visitationsreise in Ahlen mit diesem Kelch das heilige Mahl feierte.

Der Kelch hat auf der Cuppa die Umschrift "Agitur haec summus pocla triumphus".
(In diesem Becher vollzieht sich der höchste Triumph) und am Rande des Fußes:
"HIC CALIX SANGVINIS DNI NRI IHV XPI" in der Übersetzung:
"Dies ist der Kelch des Blutes unseres Herrn Jesus Christus".

Am Sonntag, dem 10. April 2005 feierte Weihbischof Friedrich Ostermann in
St. Bartholomäus in Ahlen einen Gottesdienst aus Anlaß des historischen Jahres.

Auf dem Zelebrationsaltar stand auch ein Nachguß des sich in der Abteikirche zu Essen Werden befindlichen Ludgeruskelches, der sich nun im Museum im Ahlener Goldschmiedehaus befindet.

Schon in romanischer Zeit wurden die Reisekelche auch als Funeralkelche verwand, die den Bischöfen und Priestern mit ins Grab gegeben wurden.

So hat Ahlen eine fassbare und damit sichtbare Erinnerung an den heiligen Ludgerus und seine Blindenheilung in Ahlen.

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2013-04-24 11.57.33

Kelch, Breslau, frühes 20. Jh., Silber, vergoldet, gedrückt, ziseliert.

Maße: Höhe 226 mm, Durchmesser der Cuppa 107 mm, Durchmesser des Fußes 136 mm, Marken: Meister- und Firmenzeichen "Hoeptner u. Comp Breslau I"

Rosenberg Band 3, 2 - Silberstempelung für das deutsche Reich nach dem Gesetz vom 1.1.1888.

Kelch mit gewölbtem runden Fuß, der sich aus drei leicht konvex gewölbten Stufen aufbaut.

Während die unterste Zone ornamentlos gehalten wurde, ist aus dem mittleren Ring das dreimalige Sanctus herausziseliert worden; die Schriftzüge sind durch geschwungene Weinranken verbunden. Die obere Zone aus abstrakten Formen leitet über zum runden Schaft, der sich zum hochsitzenden Nodus stark verjüngt.

Der Nodus ist in der Form eines kleinen flachen Zylinders gestaltet. Seine Seiten zieren das dreimalige Christusmonogramm (Chi-Rho) in einem Quadrat, verbunden jeweils durch eine parallele Linienstruktur sowie durch eine Perlschnur.

Vom Nodus erweitert sich ein kurzes Schaftstück zur Cuppa des Kelches. Diese ist ornamentlos in kugeliger Form gestaltet.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 32

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2013-04-24 11.56.48

Kelch, Frankreich, 2. Hälfte 19. Jh., Silber, vergoldet, gegossen, gedrückt, graviert.

Maße: Höhe 250 mm, Durchmesser der Cuppa 108 mm, Durchmesser des Fußes 158 mm. Marken: Meistermarke "BN", Rosenberg Band 3 5919/Rosenberg 3 5919 - Ausfuhrstempel der franz. Departements seit 1879 (Bürokennzeichen unkenntlich), Rosenberg Band 3 7894 - Einfuhrstempel Österreich 1902-1921/2

Die Cuppa des Kelches läuft in glatten Wandungen konisch zu. Der polierte Rand der Cuppa ist von der mattierten Oberflächengestaltung des Kelches abgehoben. Unterfangen wird die Cuppa von einem Korb aus Filigranarbeit und sechs Medaillons mit gravierten Heiligendarstellungen: S. Bartholomäus, S. Jacobus, Majr., S. Petrus, S. Simons, S. Philippus und S. Mathias.

In den Zwickeln der lanzettförmigen Medaillons fächern sich Weinblätter und Weintrauben.

Der hohe, sechseckige Schaft, der am oberen und unteren Ende mit Fuß- und Kranzgesims ausgestaltet worden ist, fügt sich als ein architektonisches Aufbauelement in die Figur des Kelches ein. Der abgeflachte runde Nodus ist mit Vierpassrotuli verziert. Auf die sechs Schauseiten der Rotuli sind die Buchstaben JESUS und ein Kreuz auf punziertem Grund aufgebracht. Ornamentale Ziselierungen und Filigranverzierungen fügen sich harmonisch in das Gesamtbild ein.

Die Fußgestaltung nimmt das gotisierende Stilelement des Sechspassfußes mit ausgezogenen Ecken auf. Die Zarge des Fußes ist mehrfach gestuft. An der Vorderseite ist ein kleines Kreuz aus blauem Email aufgeschraubt. Die zum Schaft hin ansteigende Oberfläche des Fußes ist mit aufgeschraubten Filigranverzierungen und lanzettförmigen Medaillons gestaltet. Vergleichbar mit der Korbverzierung, zeigen die gravierten Medaillons Darstellungen von Heiligen: S. Paulus, S. Andreas, S. Thomas, S. Thaddäus, S. Barnabas und S. Jacobus Minr. Zwischen den Medaillons fächern sich Fruchtgehänge aus Weintrauben und Weintraubenblättern.

Die deutlichen gotisierenden Stilelemente sowie die solide Verarbeitung des Materials qualifizieren diesen Kelch als eine Goldschmiedarbeit aus der zeit der Neugotik, die den Geist der vergangenen Epoche der Gotik wiederbeleben wollte. In der Auswahl des theologischen Bildprogramms zeigt sich jedoch die innere Entfremdung von der Spiritualität der Gotik; die Gestaltung des Kelches wird zum rein formalen Zitat.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 30

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2013-04-24 11.58.30

Kelch, Prag oder Wien, 1864, Silber, vergoldet, getrieben, ziseliert, punziert, graviert.

Maße: Höhe 243 mm, Durchmesser der Cuppa 120 mm. Durchmesser des Fußes 182 mm. Marken: Beschauzeichen Prag (1814-1866) Rosenber Band 3, 9324) oder Beschauzeichen Wien (1810-1866 Rosenberg Band 3. 7861), Meistermarke verschliffen.

Der große, wuchtige Kelch baut sich auf einem massiv wirkenden Sechspassfuß auf. Die breite Zarge des Fußes ist mit ziselierten Quadraten verziert, aus denen wiederum liegende Kreuze herausgetrieben worden sind.

Die Oberfläche des Fußes schmücken sechs Maßwerkmedaillons in Form von Vierpässen auf geriffeltem Grund. In diese eingefügt sind abwechselnd das Motiv des Kreuzes sowie das Motiv einer Vierpassrosette; in einem Feld steht die Jahreszahl 1864.

Umrandet wird der Sechspassfuß von sechs Schriftrollen, auf denen eine Inschrift in lateinischer Sprache eingraviert ist: "calicem salutaris acccipiam et nomen domini invocabo". (Ich will den Kelch des Heiles empfangen und den Namen des Herrn anrufen.)

In den Zwickeln der Vierpässe und auf den Profilleisten, die die Fußoberfläche unterteilen, verlebendigen Blätter und Blattranken das Erscheinungsbild des Kelches. Den sechseckigen Schaftsockel und den Schaft prägen architektonische Naturelemente: den breiten Sockel mit Kranzgesims verschönern sechs vorgesetzte Giebel mit bekrönenden Kreuzblumen, darunter jeweils in Profilansichten die Darstellung von Männerköpfen.

Oberhalb und unterhalb des weitausladenden Nodus mit Maßwerkverzierungen auf punziertem Grund und blütenförmigen Rotuli gestalten eingetiefte Spitzbogenfenster den Schaft als sechseckigen Turm. Er hebt die große, trichterförmige Cuppa empor. Diese in der Gestaltung glatte Cuppa ruht in einem kleinen, flachen Korb, der - zweigeteilt im unteren Bereich rankendes Blattwerk und im oberen Bereich kleine schematisierte Blüten auf punziertem Grund zeigt.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 26

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2013-04-24 11.55.55

Kelch, deutsch, um 1730, Silber, vergoldet, versilbert (Cuppa) Kupfer

Vergoldet, versilbert, getrieben, gegossen, ziseliert, graviert, punziert.
Maße: Höhe 220 mm, Duschmesser der Cuppa 86 mm, Durchmesser des Fußes 140 mm, Marken: keine

Barocker Kelch auf einem Sechspaßfuß, der über eine doppelte, durch einen kräftigen Wulst unterbrochene Abtreppung hochsteigt.

Auf die in Felder unterteilte Oberfläche des Fußes sind Verzierungen in Form von Blättern und Blüten aufgeschraubt. Der ansteigende kurze Schaft wird von einer überkragenden Rundplatte mit Wulst abgeschlossen.

Ein sechskantiger Balusternodus trägt die Cuppa in Form einer Glocke mit geschweiftem Lippenansatz. Über die Hälfte der Cuppa wird von einem Korb aus Bandelwerk in Ajourarbeit bedeckt.

Formgebung und Linienführung von Fuß, Nodus und Cuppa sind deutlich vom ästhetischen Empfinden des Barocks bestimmt. Die bewegte Ausgestaltung mit dekorativem Beiwerk ist hier jedoch reduziert. Die Vereinfachung und der klare Aufbau sowie das flache Oberflächenornament des Bandelwerkes sind typischer Ausdruck der späten Phase des Barocks.

Die plastischen Blattaufsätze am Fuß gehören wahrscheinlich nicht zur ursprünglichen Gestalt des Kelches.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 22

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2013-04-24 11.53.37

Kelch, Wien, 1830-1839, Wiener Rosensilber,
teilweise vergoldet, gegossen, getrieben, gedrückt,
ziseliert, ziseliert,

Maße: Höhe 194 mm, Durchmesser der Cuppa 87 mm, Durchmesser des Fußes 133 mm. Marken: Rosenberg Band 3, 7861 - Beschauzeichen Wien 1830-1839 wahrscheinlich 1837, Meisterzeichen "AW" - Alois Waynand (1824-1850)

Die glockenförmige Cuppa des Kelches mit geschwungenem Lippenrand ruht in einem schlichten, glatten Korb, der die Cuppa bis zur Hälfte unterfängt. Durch eine zurückhaltende, Innen- und Außenvergoldung hebt sich die Cuppa nur sehr schwach von dem silbernen Korb ab. Um den oberen Rand des Korbes legt sich ein wulstartiger Ornamentenfries aus ziselierten Blatt- und Rosenmotiven. Diese Verzierung verleiht dem Kelch seinen Charakter und seine Ausdrucksstärke. Sie wiederholt sich am Nodus, der langsam aus dem gedrungenen Schaft wächst, und auf der Oberfläche des runden Fußes, der vom Rand her gestuft ist und flach ansteigt. Zwischen Fuß und Schaft betont ein Schaftring den gegliederten, aber fließenden Aufbau des Kelches.

Das Rosenmotiv des Kelches ist ein typischer Ausdruck der Biedermeierzeit. Obwohl es der Goldschmiedekunst in der Biedermeierzeit an einem dem Zeitgeist entsprechenden Stilempfinden für sakrale Kunst mangelte und das verwendete Material nicht besonders wertvoll war (Beginn der Industrialisierung), erreichte das sog. "Wiener Rosensilber" eine höchste Blüte und eine Präzision, die besonders beim Tafelgeschirr, was die technische Verarbeitung betraf, den besten Renaissancearbeiten gleichkommt.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 24

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Auszug aus "Sakrale Kunst" von Werner Fischer

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Kelchlöffel

Zu einem Silber vergoldeten Primiz-Kelch zählte vor der Liturgiereform eine Patene (Hostienteller) und ein Kelchlöffelchen. Stilelemente des Kelches konnten auch das Löffelchen zieren das der Priester seit dem 12. Jh. während der Hl. Messe nutzte um dem Wein vor der Konsekrierung ein Löffelchen Wasser zuzugeben.

Die Patene, ein Eucharistieteller, ein leicht aufgetiefter Hostienteller gehört zu einem Messkelch und damit zur Feier einer Heiligen Messe.

Patenen sind aus Metall oftmals aus Silber oder auch vergoldet. Es können sich motive vom Kelch wiederfinden.
Die Patene kann auch bei der Mundkommunion Verwendung finden.

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