Kreuz Hängekreuz Holz 79 x 47,5 cm mit farbigem Gipskorpus (Bakenecker)

Hauskreuz Treppe 2

Beim sogenannten lateinischen Kreuz sind die oberen drei Balken gleich lang und der untere vierte Balken ist länger. An allen vier Kreuzenden befinden sich Rosetten mit durchbohrten Löchern. Alle vier Rosetten laufen in jeweils drei Pfeile aus. Im Kreuzzentrum, im Schnittpunkt der Balken, befindet sich eine weitere geschnitzte Rosette. In den vier Zwickeln sind weitere vier Schnitzereien angebracht.

Der realistische farbige Christuskorpus mit Dornenkrone und barock geformtem Lendentuch ist aus Gips. Christus steht mit beiden durchnagelten Füßen, (Viernageltypus) auf dem Suppedaneum: lat. = Fußgestell; Stütze unter den Füßen des gekreuzigten Christus. Gehörte nachweislich nicht in den historisch-funktionellen Zusammenhang der Kreuzigung, sondern symbolisiert den Herrschaftsgedanken Jesu Christi (Fußschemel des Herrschers). Buch Sakrale Kunst, Seite 170. Weiter ist eine aus Gips geformte Schriftrolle auf dem oberen Kreuzbalken befestigt. Sie trägt die Buchstaben INRI und zwei gekreuzte Knochen, darauf ein Totenkopf.

Dieses Symbol wird mit dem ersten Menschen Adam in Verbindung gebracht stellvertretend für die Heilsgeschichte des Menschen im alten Bund.
Der Sündenfall Adams und die Vertreibung aus dem Paradies kennzeichnen seine Situation als Dasein zum Tode. Die Errettung des Menschen von der Schuld Adams durch den heilsstiftenden Tod Jesu am Kreuze lässt Jesus Christus zum "neuen Adam" werden. Der Totenschädel am Kreuz, oftmals am Fuße des Kreuzes, wird dem Betrachter diesen Aspekt des Glaubens sinnlich zum Ausdruck gebracht. Buch Sakrale Kunst Seite 162.

Die Rückseite des Kreuzes ist mit Bleistift beschriftet: 140/80 Ege/AK 1875. Weiter ist ein Silberschild angebracht mit der Gravur: Geschenk von Frau Hedi Bakenecker an Werner Fischer August 1992.

Das Kreuz befindet sich im Treppenaufgang zum Interreligiösen Museum, Oststr. 69.

Frau Bakenecker ist 2012 verstorben

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