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Portemontre als Tischuhr, Boulle-Technik, Schildpatt, Intarsien 223-02

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Ein sehr prunkvoller Uhrenständer, der die Illusion einer Tischuhr mit eingebautem Werk verkörpert. Der Holzkorpus mit den Messingbeschlägen, Intarsien und weiteren Details ähnelt den Neuenburger Pendulen ohne Sockel im Stil Louis quatorze, des französischen Barocks ca. 1650 - 1715.

Maße ca. 180 mm x 85 mm, Höhe 315 mm.

Der Uhrträger steht auf 4 profilierten, gegossenen Messingfüßen, die sich in floralen Rankenformen weiterentwickeln und die vier Ecken abdecken. Die Vorderfront zeigt dem Betrachter zwischen den beiden Füße einen in Metall gegossenen Frauenkopf in Art eines Maskarons aber nicht als Fratze. Weitere Beschläge flolarer Art sind doppelseitig rechts und links im oberen Teil angebracht.

Ein Schmuckstück ist das Türchen, das in einem kleinen Scharnier hängt. Die Tür ist eingerahmt von einem profilierten Messingguss, der im unteren Teil einen fantasievoll geformten Schmetterling andeutet. Das Türchen ist ausgefüllt mit Intarsien, Schnörkeln, Ranken und Blumen. Ein Blumenstrauß in einer Blumenvase wird von zwei aus Perlmutt geschnitzten Vögeln angeflogen.

Die Seitenflächen und Bögen werden durch Messingbleche wie auch durch Perlmutt- Intarsien abgedeckt.

Den oberen Abschluß bildet ein auf einem Podest stehender gallischer Hahn, der seine Flügel ausbreitet.

Der Hahn ist ein französiches Nationalsymbol wie der Preußenadler in Deutschland.

Die äußere Rückwand ist noch mit der Original-Tapete beklebt.

Eine Besonderheit ist, dass auch noch die dazugehörende Taschenuhr, ein Oignon, vorhanden ist. Die Uhr ist signiert von MARTINOT GILLES A PARIS. Er war Uhrmacher und wurde 1658 geboren, 1687 heiratete er Elizabeth Lejeune und starb 1726. Oignon - französisch = Zwiebel.

Feuervergoldetes Sackuhrgehäuse, relefiert mit Darstellungen von Fabeltieren, feuervergoldetes Zifferblatt mit römischen Ziffern auf Emaillkartuschen, Stahlzeiger, hohes Spindelwerk mit ägyptischen Pfeilern, große Spindelbrücke mit Ausschnitt für Scheinpendel. Literatur Tardy Seite 439, um 1690, Ø 58 mm. Die Taschenuhr hängt hinter der Tür in der für sie vorgesehenen Öffnung. Vgl. unter Taschenuhren!

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