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Oellampenuhr Inv. Nr. 211 03 mit gewölbtem Fuß

IMG 9323

Bezeichnung: Oellampenuhr mit drei Bügeln
Material: Zinn, Glas
Höhe: ca. 345 mm,
Durchmesser ca. 135 mm

Brennflüssigkeit: Öl, vielleicht auch Petroleum griech. Petros= Stein, lat.oleum= Öl,
Herkunft: Niedersachsen, Westfalen
Zustand: gut, intakt, Guss- und Gebrauchsspuren

Auf rundem, aufgewölbtem Fuß mit Rand und konischem, rundem Schaft mit Reparaturstellen, befindet sich eine konische Topfform, innen mit einem Gewinde versehen. Daneben befindet sich in waagerechter Position eine Wanne mit Klappdeckel. In einem aufgesetzen Rohr der Wanne befindet sich ein Stück Docht, dessen Haupteil in der Wanne im Leuchtmittel schwimmt.
Das obere, abschraubbare mundgeblasene Glasteil wird von drei zinnernen Bügeln gehalten. Zwei Bügel tragen die Ziffern von oben nach unten VIII, IX, X, XI, XII, I, II, III, IIII, V, VI, VII. Am dritten Bügel befindet sich ein Griff, der als Aufhängung dienen kann.
Zettel unter dem Fuß 45 19328 3

Literaturhinweise:
Ullstein Uhrenbuch, Jürgen Abeler, Seite 16. Die Öllampenuhr läßt
sich nur bis in das 16. Jh. zurückverfolgen. Bei ihr zeigt der Ölstand in einem Glasbehälter an einer Stundenmarkierung auf einem Zinnstreifen die Zeit von sieben bis sieben an.

Bruckmanns Uhren Lexikon, Ballweg, Seite 132.
Öluhr, eine im Mittelalter und bis ins Barock hinein verwendete Öllampe, deren Ölpegel an einer Skala auf dem gläsernen Ölbehälter die Zeiten zeigte.
Derartige Uhren sind meist aus Zinn hergestellt und nur selten erhalten, da die Glasskala? (der Glaszylinder) zu empfindlich war.
Abb. Nr. 7 Öllampenuhr, süddeutsch um 1800 (Wuppertaler Uhrenmuseum - Sammlung Abeler.

Bassermann-Jordan/Bertele Seite 323, 324, 340. Öl-(Lampen)-Uhr Abb. 254
Öl-Lampenuhr mit Glasgefäß in Zinnfassung auf Steinsockel montiert.
Letzterer mit Tierkreiszeichen verziert; österreichisch – süddeutsche Arbeit.
Anfang 18. Jahrhundert, ca. 22 cm. Landesmuseum Johanneum
Graz. Seite 324, Öluhr aus Zinn, 1820, Höhe 35,5 cm

Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg Seite 340. Seit dem 17. Jh.werden Öluhren bei uns häufiger, und die Zinngießer haben sich ihrer im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jhs. angenommen. In Mitteleuropa im 18. und 19. Jh. waren gelegentlich geeichte Öllampenuhren verwendet worden, bei denen der Behälter einer Öllampe ganz oder teilweise durchsichtig und an einer Stelle graduiert ist. Das beim Brennen der Lampe allmählich abnehmende Öl zeigt an der Skala die Brenndauer und damit die Stunden an. Auf diese Weise hatte man gleichzeitig ein Nachtlicht - eine wichtige Einrichtung am Nachtkästchen – solange man nicht über elektrisch jederzeit bereite Lampen verfügte, zusammen mit einer Nachtuhr zur Verfügung.
Museen:

Historisches Museum Basel, Uhrensammlung Nathan-Rupp, Öluhr, Öllampe aus Zinn mit Glasampulle und Schnabel für den Docht. Die Ampulle ist mit einem Gewinde über dem Fuß angebracht. Am Schnabel Klappdeckel. An der Ampulle Zinnstreifen mit den Nachtstunden von 7 Uhr abends bis 8 Uhr früh in römischen erhabenen Ziffern. Beim Abbrennen sinkt der Ölstand den jeweiligen Stunden entsprechend. Wohl Deutschland, spätes 18. Jahrhundert. Höhe: 375 mm, Durchmesser: 170 mm Inv. Nr. 1982.1221.

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