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Reliquienkapsel, 19. Jh., Silberfassung , oval, 50 x 43 mm in Anhängerform

reliquiar

Dekorative Vorder- und Rückseite, ovale Durchlauföse.
Eingefaßt sind die Reliquien und die Silber-Deko in einer Fassung mit beidseitig angebogenen Krallenleisten. Als Umrandung der Fassung dient ein profilierter, gedrehter, geschwärzter Silberstreifen, der sich spiralförmig um den gesamten Anhänger legt.
Hinter einem ovalen Glas mit breiter Facette und starken Abnutzspuren erscheint im Zentrum ein Oval, um das sich weitere sechs Ansätze von Rundbögen in weißer Farbe gruppieren.
Oval- und Halbrundbögen sind beschriftet. Im Innern der mit Gold umrandeten Rundbögen befinden sich auf rotem Untergrund ungleiche Knochenbröckchen. Die Rundbögen werden von einem weißen Oval umschlossen, das von sechs blauen rechteckigen Feldern unterteilt ist. Die gleiche Anordnung befindet sich auf der anderen Seite, jedoch mit zwei Unterschieden: das ovale Glas hat leider einen Riss - ist gebrochen - und im Anhänger-Zentrum befindet sich statt des Ovals ein Herz, in dem die Reliquie ruht. Da die Gläser nicht ausgefaßt wurden, können die Beschriftungen kaum entschlüsselt werden. Vor allen Namen steht ein S. Man kann davon ausgehen, dass es sich um Reliquien von Heilgen handelt. Falls hinter den Namen ein M erscheint, haben die Heiligen ein Martyrium erlitten.

Im Anhänger befinden sich insgesamt 26 Felder für die Aufnahme von Knochenresten. Viele Heilige werden in besonderen Lebenssituationen angerufen und um Hilfe bei Gott gebeten
z. B. die 14 Nothelfer. Somit war die Anhäufung von Reliquien durchaus verständlich. Der Reliquienanhänger ist ein Weihnachtsgeschenk 2005 von Renate und Claus Pohl aus Duisburg an das Ehepaar Anni und Werner Fischer.

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