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Reliquiar, Reliquienmonstranz, süddeutsch,
3. Viertel 18. Jh., Korallen

2013-04-18 08.46.46

Kupfer, vergoldet, getrieben, ziseliert, punziert, gegossen,
Maße: Höhe 348 mm, Durchmesser des Fußes 11 x 132, Marken: keine

Strahlenmonstranz im Stil des Rokoko. Das Schaugefäß mit Strahlenkranz erwächst aus dem Schaft mit querovalem Fuß. Die mit Rocaillen und kleinen Blüten herausgetriebene und zieselierte Wölbung des Fußes steht auf einem breiten überkragenden Rand. Von vier in sich nur leicht geschwungene Stege unterteilen die Oberfläche in vier Felder und leiten zum runden Schaftanstieg über.

Die Stilistik des Rokoko setzt sich fort in der Gestaltung des Knaufes, der als kleine Balustervase gestaltet ist und mit Volutenstegen und Muschelornamenten verziert ist. Aus dem auf diese Weise zum Zierelement aufgelösten Schaft erwächst das Schaugefäß, das mit einem Strahlenkranz mit bekrönendem Kreuz hinterlegt ist. Eine vorgelegte Schmuckfassade aus Rocailleornamenten ist mit vier Schrauben befestigt. Die Schraubenköpfe sind mit vier roten Korallen im Cabochonschliff verziert.

In der Mitte der Schmuckfassade ist das Reliquiengefäß in Form eine Kreuzes eingesetzt. Die Sichtöffnung ist mit Rahmenwerk aus Rocaillen umgeben und mit einer Innenzarge verdeckt zu schließen.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 102

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