• Drucken

Reliquiar, Reliquienkapsel, Österreich (Wien)
18. Jahrhundert,

Messing, Kupferdraht, vegoldet, Silberband, Maße: 72 x 60 mm, Marken: keine

2013-04-18 08.44.38

Ovale, flache Reliequiendose (Klosterarbeit), die mit einem Scharniergelenk zu öffnen ist. Deckel- und Bodenfläche sind jeweils leicht nach außen gewölbt. Eine Öse mit Ring dient der Aufhängung.

Die beiden Innenseiten sind verschiedene Berührungsreliquien, die in Gaze gewickelt und mit einem Beschriftungsbändchen versehen sind, auf grünem Textilgrund befestigt und mit Filigrandraht und Perlchen kunstvoll eingefaßt. Sie sind kreisförmig um die Mitte angeordnet, in der zwei größere Reliquien befestigt sind: Marienreliquien und ein Teil der Hand der hl. Anna.

Nicht alle Reliquien können zugeordnet werden. Auf kleinen Schriftbändern befinden sich folgende Namen:

S: Hiboldi: M, steht für Märtyrer, S. Felicis: M, S: Fructuosi: M, S: Salvati: M, S: Faustinae: M,

S: Victorini: M, S: Severini: M, S: Incogniti:M, S: Maurili: M, S: Pacifici: M, S: Dariae: M, S: Urbani: M, S: Placiti: M, S: Martini: Epic, S: Candidae: M, S: Liberati: M, S: Mureae: M

Die Anordnung und Sammlung mehrerer Reliquien in einer Dose, wie das Beispiel belegt, entsprang der Vosrstellung, dass eine Häufung der Reliquien ihre Funktion als Kraftzentrum verstärkt.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 112

trennlinie