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 Deutsch, Mitte 16. Jh., Silber, vergoldet, getrieben, ziseliert, graviert und punziert.

Maße: Höhe 185 mm, Durchmesser der Cuppa 89 mm, Durchmesser des Fußes 117 mm.
Marken: Beschauzeichen bisher nicht identifizierbar Meistermarke „CB“
Kelch mit Sechspaßfuß und daraus herausgetriebener Sechspaßrosette.
Die Oberfläche des Fußes erhebt sich schnell zum sechsseitigen Schaft, an dessen Fuß unter einer sechseckigen Platte ein Fries aus Blattwerk hängt. Der einfache, polygonale Schaft wird in der Mitte von einem großen Nodus mit rautenförmigen Rotuli in zwei Hälften geteilt. In die glatten Rotuli sind auf der Schauseite die gotischen Buchstaben
„MARIAH“ eingraviert.
Die große glockenförmige Cuppa läuft konisch zu und ruht auf einem kleinen Korb, der das Blattornament des hängenden Frieses am Fuß in variierender Form wieder aufgreift.

Gegenüber der in der Gotik üblichen trichterförmigen Gestaltung der Cuppa ist die umgekehrte glockenähnliche Form eher dem Zeitalter des Barocks zuzuordnen.

Innerhalb der Gruppe der Sakralgeräte (vasa sacra) besitzt der Kelch (lat. calix) eine besondere herausragende Rolle. Zusammen mit der Patene steht er in der Ordnung der liturgischen Geräte an erster Stelle, weil er das ursprünglichste und dem Vollzug der sakramentalen Mysterien unmittelbar dienende Gerät ist.

Literatur: Sakrale Kunst von Werner Fischer Seite 18/19.

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