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18 Personen traten die Fahrt an in Gemeinsamkeit mit Pfarrer Thomas Linsen. Bei gutem Wetter versammelten sich die Besucher auf dem Marienplatz am Ahlener Marienbrunnen, der von H.G. Bücker, Vellern. gestaltet ist. Die Kirchengemeinde Vellern gehört nun auch zum neuen Pfarrverbund St. Franziskus.
Im Schatten von St. Marien, der ehemaligen Pfarrkirche an der Oststraße, begann Werner Fischer seine Ausführungen über die findigen Ahlener Kaufleute um 1900, die sich dafür aussprachen, die alte Kirche aus dem frühen Mittelalter abzubrechen und durch eine neue Kirche zu ersetzen, weil die Stadt sich mit ihren Einwohnern vergrößert hatte. Stimmt. Der andere Grund war, mehr Freifläche für sich zu erhalten, um die eigenen Waren nach den heiligen Messen auch an Sonn- und Feiertagen besser anbieten zu können. Viele Läden waren noch bis etwa 1955 Sonntagmorgens nach dem Hochamt in Ahlen in Nähe der Kirche geöffnet.

Nach einer Drehung um 180 Grad rückte das Ahlener Goldschmiedehaus ins Blickfeld mit seiner bildhaft sprechenden Fassade. So wie wir Menschen uns am Gesicht, unserem Profil erkennen, so präsentiert sich auch das Ahlener Goldschmiedehaus mit seinen bildnerischen Weiterungen, die belegen, dass sich das erste Kolpinghaus in Ahlen an dieser Stelle befand und heute eine vergoldete Skulptur Adolf Kolpings daran erinnert. Auch eine Skulptur des hl. Eligius, dem Patron der Metaller, zählt zu den Sehenswürdigkeiten. In Beckum befindet sich in einer Kirche ein farbiges Glasfenster mit der Darstellung des „Eligius“, den Patron der Schmiede. Eligius wird von der Beckumer Schmiede-Gilde noch immer sehr verehrt.

Im Museum angekommen, nahmen die Besucher Platz und Museumsleiter Werner Fischer entnahm aus den Glasvitrinen Exponate, die er dann in seiner ihm eigenen Art über die goldschmiedische Gestaltung sowie die historische und religiöse Bedeutung erklärte. In seine Erklärungen schloss er auch private Erlebnisse ein, die zum Erlangen der Exponate führten. Das älteste Museumsteil im Bereich der christlich katholischen Religion ist eine Pyxis, eine Dose. Drei aus Kupfer gegossene Löwen tragen die Dose, in deren runde Außenwände Blumen einziseliert sind, die es nur im Paradies geben soll. Wer will das kontrollieren? Es folgten noch viele Exponate mit ihren besonderen Merkmalen, die die Geschichte verwirklichten. Fischer verstand es, persönliche eigene Erlebnisse mit einzubinden, sodass die Zeit wie im Fluge verging. Pfarrer Linsen bedankte sich bei Fischer für die interessanten Ausführungen seines Vortrages, die das aufmerksame Publikum mit anhaltendem Beifall quittierte.